Bergische Firmen jammern nicht, sondern sind aktiv
Regionale 2006 — Lebendige Unternehmenskultur
„Lebendige Unternehmenskultur“ gefeiert. Beispiel Altenrath: Wer mehr Ingenieure will, fördert eben den Schulunterricht.
Von Gerhard Schattat
Remscheid: Der Wandel ist unaufhaltsam. Beim „Tag der lebendigen Unternehmenskultur“, zu der die Agentur für die Entwicklung des bergischen Großstädtedreiecks, Regionale 2006, eingeladen hatte, zeigte sich das schon am Ort der Veranstaltung: dem Remscheider Alexanderwerk.
1935 arbeiteten hier 2700 Männer und Frauen. Der legendäre Fleischwolf entstand hier. Brotschneider, Kaffeemühlen,… Heute stehen viele der Hallen leer – und zur Vermietung. 150 Mitarbeiter sind mit Maschinenbau für chemische und pharmazeutische Industrie beschäftigt; Nahrungsmittelmaschinen gibt es auch noch. Ein Hallen-Kinderspielplatz soll hier entstehen – und Impulse für den Stadtteil bringen.
Über 100 Unternehmer der Regionale waren beim diesjährigen Tag der lebendigen Unternehmenskultur vertreten, bei dem Firmen für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet wurden (Wir berichteten gestern). Klar: „Mehr davon“ ist die Devise auch für die kommenden Jahre.
In die Zukunft gedacht ist da beispielsweise das Projekt „Schulpool“. Klaus Altenrath ist Chef einer Ronsdorfer Firma, die beispielsweise Anlagen baut, mit der Airbagzünder „geladen“ werden können. Hochqualifizierte Ingenieure werden gesucht – nur gibt es zu wenige. Klaus Altenrath verlegte sich nicht aufs verbreitete Jammern, sondern wurde mit Firmen wie Josua Corts oder Edscha (und vielen anderen) als Förderer aktiv. Das damit angeschobene Projekt Schul-Pool bereichert seit 2002 den Physikunterricht an bergischen Schulen, indem beispielsweise Versuche durch Bausätze anschaulich gestaltet werden können. Physik und Technik sollen damit Spaß machen – und zum Studieren anreizen.
Wie viel Spaß Physik bereiten kann, zeigten auf dem Fest ganz plastisch die Dortmunder „Physikanten“. Die Kunstfiguren Professor Liebmann und Herr Schwupp wogen Luft, schluckten Gase und brachten damit Kunststücke mit physikalischen Hintergrund. Zur Belohnung gab es Schallwellen – viel Applaus nämlich.