Von Ronsdorf in die ganze Welt
Regionale 2006 — Unternehmensporträt der Fa. Altenrath
Regionale Projekt — Lebendige Unternehmenskultur
„Gute Fachkräfte sind immer schwieriger zu finden. Bei unserer Firmengröße von 15 Mitarbeitern ist dieser Mangel gefährlich. Deshalb geht es uns darum, junge Leute für die Naturwissenschaften im Allgemeinen und besonders für die Physik als Grundlage der Ingenieurberufe zu interessieren.“ Klaus Altenrath
Die Firma Altenrath entwickelt, konstruiert und montiert seit fast 25 Jahren in Wuppertal-Ronsdorf Sonderanlagen zum Abfüllen von kleinen und kleinsten Mengen von frei fließenden Pulvern und Granulate. Eine dieser Sparten ist die Abfüllung von Airbagzündern und –treibladungen. Hier kommt es auf absolute Präzision beim Befüllen der winzigen Gasgeneratoren an, die zum blitzartigen Befüllen der Airbags verwendet werden. Was die wenigsten wissen: Die erforderliche Technologie für die Abfüllanlagen in aller Welt kommt aus einem Unternehmen, das man zunächst nicht in einem Hinterhof in Ronsdorf vermuten würde.
Ein weiterer Einsatzbereich für die Technologie der Firma Altenrath ist die Pharmaindustrie. So wurde im Frühjahr 2002 im sächsischen Mockritz eine von Altenrath entwickelte Anlage zur Befüllung des weltweit kleinsten Gasgenerators in Betrieb genommen. Dieser Generator ist zentraler Bestandteil der sogenannten „nadellosen Spritze“, bei der durch eine winzige Explosion ein sehr hoher Gasdruck erzeugt wird, der Medikamente ohne Einstich und damit auch ohne Schmerzen direkt unter die Haut bringt – eine Technologie, die vor allem Diabetikern große Erleichterung bringen wird. Ohne die Präzisionsabfüllanlagen der Firma Altenrath, die bei einer Füllmenge von 2 bis 30 mg mit einer Abweichung von unter 0,01 mg arbeiten, wäre diese Innovation kaum denkbar.
Das Wuppertaler Unternehmen floriert. Um den großen amerikanischen Markt optimal bedienen zu können, wurde im Jahr 2001 ein Tochterunternehmen in den USA gegründet. Darüber hinaus wird derzeit über eine Expansion nach Asien nachgedacht.
Neben den wirtschaftlichen Erfolgen engagiert sich die Firma Altenrath besonders im Bereich der Nachwuchsförderung. In Anbetracht des an den Schulen in gravierender Weise zurückgehenden Interesses an Naturwissenschaften und hier insbesondere der Disziplin Physik, die die Grundlage der Ingenieurberufe bildet, ist in naher Zukunft damit zu rechnen, dass vor allem die mittelständischen Unternehmen in der Region Probleme bei der Deckung ihres Bedarfs an qualifizierten Mitarbeitern haben werden. Die Firma Altenrath hat bereits jetzt Schwierigkeiten, adäquate Mitarbeiter zu finden, die angesichts der Expansion des Unternehmens dringend gesucht werden.
Auch aus diesem Grund hat sich die Firma Altenrath am Physik-Preis zur Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses im Bergischen Land beteiligt. Im Rahmen dieses Wettbewerbs sind Schüler aller Oberstufen im Bergischen Städtedreieck und der umgebenden Städte aufgerufen, zu einem von verschiedenen vorgegebenen physikalischen Themen Arbeiten einzureichen, die von einer Jury bewertet und prämiert werden. Verschiedene Unternehmen aus der Region schlagen die Themen vor und beraten die Schüler bei der Bearbeitung der jeweiligen Aufgabe. Klaus Altenrath, Geschäftsführer der Firma Altenrath, hofft, durch sein Engagement im Rahmen des Physik-Preises und durch weitere Initiativen seines Unternehmens das Interesse der Schüler am Schulfach Physik zu steigern und damit einen Beitrag für die zukünftige Verfügbarkeit von Fachkräften im Bergischen Städtedreieck zu leisten.